Am 03.02.2018 waren die Damen Ninh Hong und Ngoc Anh bereits seit 5:30 Uhr unterwegs, um pünktlich zum verabredeten Termin um 8:30 Uhr mit den Vertreterinnen des „Vereins zur Förderung der
Bildung“ (Hội Khuyến học) in Tây Ninh, mehr als 2,5 Stunden mit dem Fernbus von Saigon entfernt, zu erscheinen.
Dort erwarteten sie die 4 Schüler und Schülerinnen der Grundschule Hùng Vương, der Mittelstufenschulen Chu Văn An und Trần Hưng Đạo, die jeweils einen Antrag auf ein Stipendium gestellt haben.
Frau Ninh Hong und Frau Ngoc Anh erläuterten den Kindern und deren Eltern das Greenleaves-Programm, erkundigten sich über die Schulleistungen in der Schule. Danach besuchten sie die
Familien bei sich zu Hause.
Danach sind sie weiter nach Gò Dầu gefahren, etwa 40km weiter von Tây Ninh entfernt, um zwei weitere Schüler der Mittelstufenschule Lê Văn Thới zu besuchen. Sie wurden vom Lehrer Quang, zuständig für die Vergabe der Stipendien, und vom Hao's Klassenlehrer empfangen und zu den Familien begleitet.
Im Folgenden sind die einzelnen Familiensituationen beschrieben.
Lê Minh Khánh ist in der 1. Klasse, sein Vater starb an Schlaganfall als seine Mutter noch schwanger war.
Die Mutter ist alt, kränklich, arbeitet als Cashewkern-Knackerin gegen 110.000 - 120.000 VND pro Tag. Sie hat keine Krankenversicherung, kann daher keine ärztliche Behandlung leisten und schlägt sich so durch.
Vor der Arbeit bringt sie das Kind gegen 5:00 Uhr früh zur Schulkantine. Mittags nimmt ihn ein Mönch, der auch diese Grundschule besucht, mit zum Tempel, dann wieder mit diesem Mönch am Nachmittag zurück zur Schule.
Mutter und Sohn wohnen in einem gemieteten Zimmer. Das Zimmer kostet 650.000 VND im Monat (ca. 23 €).
Đinh Phạm Minh Khôi (3. Klasse) 's Vater ist Stahlarbeiter in einer Eisenfabrik (Schneiden, Schweißen von Eisen) in Saigon mit einem Einkommen von etwa 5 Millionen monatlich. Einmal im Monat
fährt er zu seiner Familie nach Hause.
Die Mutter arbeitet am Vormittag als Haushalshelferin, am Nachmittag macht sie Maniküre, Haare waschen, wenn Arbeit da ist, Einkommen etwa 3 Millionen im Monat.
Das Haus hat ein Wellenblech-Dach, Wände aus Holz und wurde auf vom Staat gepachteten Land gebaut.
Lý Thị Thu Thảo (6. Klasse)'s Vater starb an Krebs als sie 3 Jahre alt war. Dann ging ihre Mutter zurück nach Kambodscha.
Sie lebte bei ihrer Tante in einem gemieteten Zimmer. Die Miete beträgt 1 Million VND im Monat.
Ihre Tante arbeitet für etwa 50.000 bis 70.000 VND pro Auftrag als Haushaltshelferin, jedoch kein sicheres Einkommenm, da die Tante oft krank ist.
Im ersten Schuljahr musste Thu Thảo 800.000 VND für die Schule aufwenden. Im zweiten Schuljahr ist sie vom Schulgeld befreit uns musste nur 300.000 VND Gebühr für einen zusätzlichen Unterrichtsnachmittag zahlen.
Thu Thảo hat 5 Tanten und Onkeln, davon sind 3 an Krebs gestorben. Die Familie gehört zu den "vom Staat anerkannten armen Haushalten. Reis zum Essen bekommen Thu Thảo und ihre Tante von den Mönchen aus der naheliegenden Pagode. Obwohl die Familie arm ist, ist das Haus sehr sauber und ordentlich, Thu Thảo hat sogar eine Lernecke.
Der Vater von Nguyễn Xuân Khang (7. Klasse) ist Lehrer an der Mittelstufenschule Lê Văn Thới, die Mutter Lehrerin in Sozialkunde an der Mittelstufenschule Phước Thạnh.
Die Eltern sind seit 2013 geschieden, die 2 Kinder leben bei der Mutter. Der Vater zahlt nur das Schulgeld für die Kinder.
Die Mutter hat einen Herzschrittmacher.
Das Haus wurde mit Hilfe des "Vereins zur Förderung der Bildung" gebaut.
Als Nebenbeschäftigung um das Einkommen zu verbessern, verpackt seine Mutter Reispapier (in Vietnam wird zur Herstellung von Frühlingsrolle Reispapier genutzt) für etwa 10.000 – 20.000 VND pro Auftrag.
Die Eltern von Trần Quốc Hào (6. Klasse) sind geschieden, der Vater zahlt keinen Unterhalt, die Mutter hat erneut geheiratet und hat ihren Sohn verlassen.
Quốc Hào und seine 2 jüngeren Geschwister leben bei den Großeltern.
Die Großeltern verkaufen Reissuppe auf der Straße.
Sein Schulgeld für das ganze Schuljahr beträgt 585.000 VND.
Quốc Hào liest gern Märchen.
Sein Traum ist, Arzt zu werden.
Der Vater von Dương Bảo Nam Khang (7. Klasse) verstarb als er 11 Jahre alt war, die Mutter verließ ihn als er gerade 21 Monate alt war.
Khang lebt mit seinen Großeltern in dem Haus seines Onkels.
Um Nam Khang zu versorgen, arbeitetet die Großmutter als Küchenhilfe in dem Straßenimbiss von seinem Onkel, der vegetarische Gerichte anbietet.
Das Schulgeld wird von Spenden bezahlt, die seine Großmutter gesammelt hat.
Nam Khang ist Vegetarier.
Er liest gern Bücher über die Wissenschaft.
Da die Bedürftigkeit der Kinder der Beschreibung im Antrag entsprach, wurde das Stipendiensgeld in Anwesenheit der Vertreterinnen des "Vereins zur Förderung der Bildung" den Eltern direkt ausgehändigt. Sie erhielten auch Bücher aus Ninh Hồng's Familienbücherschrank sowie kleines Geldgeschenk von Frau Ngọc Anh's Mutter.
Beide Damen planen einen weiteren Besuch in Tân Châu, in der Nähe der Grenze zu Kambodscha, da dort noch 4 Kinder der Grundchule Thạnh Đông A và und der Grundschule Thạnh Đông B den Antrag
auf Stipendium gestellt haben.
Obwohl die bedürftigen Kinder vom Schulgeld befreit sind, müssen die Eltern weitere Kosten für Uniformen, Stifte, Hefte usw. aufbringen, um ihr Kind den Schulbesuch zu ermöglichen. Die Familien sind so arm, dass sie bereits am Existenzminimum scheitern, Bildung ist für sie ein Fremdwort. Die Kinder jedoch träumen innig davon, wie im Falle von Dương Bảo Nam Khang, einen qualifizierten Beruf zu haben.
Sie alle haben den Traum, eine nützliche Person für die Familie und für die Gesellschaft zu werden, wie z.B. Quốc
Hào möchte Arzt werden, um Kranken zu helfen, oder Minh Khánh möchte gern wie "Benni Bärenstark" sein (er hat die
illustrierten Bänder der Reihe "Benni Bärenstark" aus der Bücherspende bekommen), um Straßenräuber, Diebe und Gauner zu fangen.
Bitte helfen Sie mit, diese Träume zu verwirklichen!